Im Bericht über unseren Meisen-Staren-Kasten gab es ein Fotorätsel für Dich. Welcher Vogel kann das sein? Die Auflösung ist: Eine Rauchschwalbe.

Früher, als im Nebengebäude noch Kühe standen, waren die Rauchschwalben selbstverständliche Mitbewohner auf unserem Hof. Schwalben sind brutplatztreu und kehren an ihre alten Niststandorte zurück. Jedes Jahr haben sie mit ihrem fröhlichen „schrrip, schrrip, schrrip“ den Sommer angekündigt. Durch die kleinste offene Luke gelangten sie hinein, um ihre Lehmnester unter der Decke zu befestigen. Ein Schwalbennest besteht aus ca. 1.500 Lehmkügelchen.

Wenn da nicht in diesem Jahr das Gebäude saniert worden wäre. Es gibt keine Einflugmöglichkeit mehr und nachts sind die Tore verschlossen. Hinzu kommt, dass es durch einseitige Feldkulturen, dem Rückgang der Weidewirtschaft und dem Einsatz von Pestiziden immer weniger fliegende Insekten gibt. Dabei könnten die Schwalben uns Menschen nützen, damit wir nicht so stark von Mücken und Fliegen geplagt werden.

Wir beobachten sie auf ihrer Suche nach Nistmöglichkeiten und überlegen, wie wir sie wieder willkommen heißen können.

Wenn Schwalben am Haus brüten,
geht das Glück nicht verloren.

Altes Sprichwort

Helft mit, unsere Glücksbringer zu erhalten!

Beim NABU – Naturschutzbund holen wir uns Rat und bringen unterm Schuppendach künstliche Vorsprünge als Nisthilfe an.

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Eine Lehmpfütze

Jetzt fehlt nur noch der Lehm, aus dem sie mithilfe ihres Speichels ihre Nester bauen. Ein gepflasterter Hof bietet nur noch wenige Möglichkeiten natürliche Lehmpfützen zu finden. Aber auch hier kann an geeigneter Stelle eine künstlich angelegte Lehmkuhle helfen. Eine Bauanleitung bekommen wir ebenfalls beim NABU.

Insektenfreundliche Wildkräuter

Um den Tisch für die Schwalben reich zu decken braucht es im Garten oder auf dem Balkon noch eine „wilde Ecke“ mit Wildkräutern oder eine insektenfreundliche Bepflanzung der Blumenkästen.

Spatz und Schwalben

Es grünte allenthalben.
Der Frühling wurde wach.
Bald flogen auch die Schwalben
Hell zwitschernd um das Dach.

Sie sangen unermüdlich
Und bauten außerdem
Am Giebel, rund und niedlich
Ihr Nest aus feuchtem Lehm.

Und als sie eine Woche
Sich redlich abgequält,
Hat nur am Eingangsloche
Ein Stückchen noch gefehlt.

Da nahm der Spatz, der Schlingel,
Die Wohnung in Besitz.
Jetzt hängt ein Strohgeklüngel
Hervor aus ihrem Schlitz.

Nicht schön ist dies Gebahren
Und wenig ehrenwert
Von einem, der seit Jahren
Mit Menschen viel verkehrt.

(von Wilhelm Busch)

Kategorien: Bildung für Nachhaltige Entwicklung